Aktion Götterdämmerung


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Unser Vorschlag zur Münchner Stadtratswahl:
Denkzettel für Amtsinhaber - von der Wahlliste streichen

Das ist zulässig. Sie können z.B. eine Partei oben ankreuzen und alle Bewerber streichen, bei denen "e.a. Stadtrat" steht. Die dadurch frei werdenen Stimmen können Sie auf andere Bewerber auf der gleichen oder anderen Listen verteilen. Bis zu drei darf ein Bewerber erhalten. Freunde des guten alten Prinze sollten je drei Stimmen Bernhard Fricke und Otto Schlichtmeier (Beide David gegen Goliath), Mechthild von Walter und Thomas Prudlo (Beide ÖDP), Jens Mühlhaus (Grüne), Barbara Schöne und Norbert Kreitl (Beide Freie Wähler) geben.

Das Prinzregentenstadion ist nur eines von vielen Beispielen von Geldverschwendung, allerdings wurde hier besonders hirnverbrannt vorgegangen. Jeder ehrliche Steuerzahler ist davon betroffen. Nicht nur 36 Millionen Mark werden sinnlos ausgegeben, gleichzeitig wird auch noch ein Baudenkmal, ein Stück Münchner Sportgeschichte, bestens erhaltene Bausubstanz, ein Wohlfühlort, ein Ort unzähliger Erinnerungen und einer der wenigen einwachsenen Parks mit sonst kaum noch anzutreffenden Baumriesen zerstört. Der Bürgerwille wurde grob mißachtet. Dem Bürgerbegehren wurde undemokratisch durch vorzeitigen Abriß im Mai 2001 (Grundsteinlegung für den Neubau erst jetzt) der Boden entzogen. Das Prinzregentenstadion war im Flächenvergleich das bestbesuchte Freibad und die bestbesuchte Freieeisbahn Münchens. Es hatte den geringsten Zusschußbedarf pro Besucher.

Das große Schwimmbecken im Prinzregentenstadion vor dem Umbau zum 25-m-Becken

Wie ist so etwas zu erklären ?

Wer schon Stadtratssitzungen beobachten konnte, wird bestätigen können: Im Schnitt war ein Drittel der Stadträte nicht im Sitzungssaal, ein Drittel las Zeitung und der Großteil des Rests war in rege Unterhaltung untereinander vertieft. Aufmersamkeit war nur dem OB und den Fraktionssprechern (auch der Einmannfraktionen) anzumerken. Der OB allerdings kann als Tausendsassa neben der scheinbar kompententen Sitzungsleitung Stapel von Unterschriftsmappen bearbeiten, immer wieder unterbrochen von Mitarbeitern, die von hinten über seine Schultern hinweg sich irgendwelche Anweisungen holen. Allzu tiefgründig wir aber auch er den einzelnen Wortbeiträgen nicht zuhören können. Er wird auch kaum wissen, was er unterschreibt und auch seine Mitarbeiter kaum anders anweisen als ihm von ihnen in den Mund gelegt wird.

Darf so eine Stadt regiert werden?

Seine Stellungnahmen zu den einzelnen Tagesordnungspunkten haben die Qualität seines im Fall Prinzregentenstadion leidenschaftlich vorgetragenen Vergleichs mit dem Nordbad, bei dessen Umbau auch alle dagegen gewesen seien. Heute seien aber alle glücklich. Er erwähnt dabei nicht, daß das Nordbad gerade nicht abgerissen wurde und als Hallenbad ganzjährig in Betrieb ist, ein Freibad aber nur 4 Monate mit in unseren Breiten durchschnittlich 20 heißen Tagen. Der OB hat überhaupt nicht nötig, sich anzustrengen, denn die Stadträte sind erbärmlich wenig informiert. Das ist auch ihren oft unglaublich unbedarften Wortmeldungen zu entnehmen. Wortmeldungen von Kollegen zuzuhören erscheint vor allem den Hinterbänklern der großen Parteien als völlig unnötig, denn in den Fraktionen wurde ja vorab schon ausgemacht, wie abgestimmt werden müsse. Welchen Sinn soll da machen, den Argumenten des politischen Gegners zu lauschen! Bei Abstimmungen drückt der OB auf einen Klingelknopf, um die im Weißwurstzimmer oder anderen Räumlichkeiten außerhalb des Sitzungssaals ihre Langeweile überbrückenden Stadträte hereinzuholen. Wehe er vergißt mal das Läuten!

Die Vorlagen der Verwaltung verlieren sich in einer Unzahl von Seiten voller Binsenweisheiten, die alle zu lesen den ehrenamtlichen Stadträten hunderte von Stunden kosten würde, wollten sie alles in sich aufnehmen. Im Gegensatz dazu dürfen Anträge von Stadträten nach den selbst auferlegten ungeschriebenen Regeln eine Seite nicht übersteigen, "weil sie andernfalls doch nicht gelesen werden". Aus der Überlänge eines Antrags wird kindisch/kleinkariert das Recht zur Nichtbeachtung abgeleitet. Anträge mit kompliziertem Sachverhalt können also nicht schlüssig begründet werden. Sie stossen bei den noch dazu wenig informierten, im Detail uninteressierten Kommunalpolitikern auf haarsträubendes Unverständnis. Oft findet sich in den Anträgen die Floskel "Nähere Begründung mündlich". Beim mündlichen Vortrag hört aber niemand zu (vgl. oben). Die an bestimmten Themen interessierten Bürger freuen sich, wenn nach langer Vorarbeit und langem guten Zureden ein Stadtrat oder eine Stadträtin endlich ihr Problem in einem Antrag in den Stadtrat einbringt. In Wirklichkeit wird das ganze aus den genannten Gegebenheiten heraus sehr oft zur Farce. Allein aus diesem Aspekt heraus ist zu erahnen, wer die Macht in der Kommune hat:

Der tatsächlche Souverän ist die Verwaltung, die de facto keiner wirksamen Kontrolle unterliegt.

Viele Problem sind dem Stadtrat als "Angelegenheit der laufenden Verwaltung" überhaupt entzogen. Nur der rundum überforderte Oberbürgermeister kann eingreifen. Engagierte Stadträte hätten trotzdem die Möglichkeit, z.B. über Anfragen Mißstände in der Verwaltung aufzugreifen. So etwas ist aber bei den Stadtratskollegen nicht gern gesehen. Die Hinterbänkler der großen Parteien lassen sich (rechtswidrig) von der Fraktionsführung enge Grenzen ihrer Aktivitäten vorschreiben. Eigentlich wären sie nur ihrem Gewissen verantwortlich. Sie wollen aber wieder aufgestellt werden. In den Aufstellungsversammlungen wird das Wahlgeheimnis systematisch verletzt, sodaß ein Bev/erber keine Chance hat, der nicht das Wohlwollen des Parteivorstands genießt.

Wenn überhaupt, können diese antidemokratischen Zustände nur dann verändert werden, wenn viele unverbrauchte Leute in den Stadtrat kommen. Genau darauf zielt unser Vorschlag ab, die schon bisher im Stadtrat sitzenden Stadträte aus der angekreuzten Liste herauszustreichen. Der Abriß und Neubau des Prinzregentenstadions ist ein beeindruckendes Beispiel für fraktionsübergreifende Ignoranz. Kein Stadtrat (außer Bernhard Fricke von David Contra Goliath) wollte sich ein persönliches Bild vom guten alten Prinze machen. Bei einer Investition von 36 Millionen Mark verließ man sich allein auf die Verwaltung, die der Wahrheit zuwider behauptete, das Stadion sei dringend sanierungsbefürftig, obwohl es laufend vorbildlich und nachhaltig in Schuß gehalten worden war. Dem Stadtrat wurde darüber hinaus vorgespiegelt, innerhalb von 10 Tagen entscheiden zu müssen, weil der TÜV nicht mehr länger seinen Segen gebe. In Wirklichkeit ging es lediglich um die Aufrüstung eines Schaltkastens für einige tausend Mark, nachdem bereits über 500.000 Mark in die Erfüllung von Sicherheitsauflagen des TÜV gesteckt worden waren.

Die Verwaltung kann sich leisten, den Stadtrat zu belügen. Mir ist keine Fall bekannt, bei dem sie zur Rechenschaft gezogen worden wäre. Die Lügen müssen anscheindend nur den Intentionen des OB entsprechen. Es gibt noch viele andere Probleme, um die sich die gewählten Volksvertreter nicht zu kümmern geneigt sind:

  • Grünschaltung für Linienbusse
  • Korruption auf Wertstoffhöfen
  • Vernachlässigung der Basaltpflaster in den alten Quartieren wie Schwabing, Bogenhausen, Haidhausen, Neuhausen, Laim, etc.
  • Vernachlässigung der Radwege
  • Öffnungszeiten der Freibäder gegen die Interessen der Berufstätigen
  • Dilettantischer Schnitt und willkürliche Fällung der Allee-und Parkbäume
  • Vernachlässigung des städtischen Wohnungsbaus
  • Überzogene Luxussanierüng städtischer Wohnungen
  • Amterpatronage
  • und vieles mehr.

Alfred Mayer

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